Mafia / Werwölfe (II) und kleine Spielesammlung

von Doro

Werwolf per Videokonferenz

Wenn die Kinder nicht schon häufiger Videokonferenz-Gruppenstunden hatten, sollte als erstes die allgemeine Videokonferenz-Etikette geklärt werden:

Alle Teilnehmenden brauchen Kamera und Mikrofon. Wenn die Umgebung bei den Teilnehmenden ruhig ist und sie ein Headset verwenden, kann beides die ganze Zeit angeschaltet sein. Bei Störgeräuschen sollte das Mikrofon stummgeschaltet werden, wenn man nichts sagt. Die Kamera sollte aber an bleiben. Dann kann man Nicken und Kopf schütteln und sieht wenn jemand redet, der das Mikro vergessen hat laut zu schalten.

Der/die Erzähler*in braucht ein Werwolf-Kartenspiel oder schreibt die Rollen groß auf Zettel. Jede*r Mitspieler*in sollte bei sich Papier und einen dicken Stift liegen haben.

Um die Rollen zu verteilen, schließen alle die Augen. Die Mitspieler*innen werden nacheinander aufgerufen, die Augen zu öffnen. Sie bekommen ihr Rolle per Kamerabild gezeigt. Alternativ kann für das verteilen der Rollen auch ein privater Chat im Videokonferenzprogramm oder SMS falls alle Handynummern bekannt.

Nun beginnt die Nachphase. Die Geschichte wird wie beim „echten Werwolf“ einfach erzählt. Alle schließen die Augen und die Charaktere wachen nacheinander auf. Um „zu zeigen“ wer verliebt/umgebracht/geheilt usw. werden soll, werden die Namen der Mitspieler*innen auf das Papier geschrieben und in die Kamera gehalten, sodass die Spielleitung es lesen kann. Man kann also sogar mit Blinzelmädchen spielen. Wem das Papier-Kram zu kompliziert ist, der kann in der Gruppenstunde vorher das Fingeralphabet mit der Gruppe lernen. Dann können die Namen auch gebärdet, statt geschrieben werden.

Die Tag Phase ist wie aus dem „echten Werwolf“ Spiel bekannt. Alle dürfen anschuldigen und diskutieren. In einer Videokonferenz funktionieren keine Zweier-Gespräche, sondern wenn jemand quatscht versteht man nichts mehr. Falls es zu sehr durcheinander geht, ist es empfehlenswert mit Handzeichen und nacheinander dran nehmen zu arbeiten. Dabei kann entweder die „Hand heben“ Funktion des Videokonferenzprogramms genutzt werden (wenn alle wissen, wie die funktioniert) oder man hebt einfach die Hand im Kamerabild. Die Abstimmung am Ende der Tagphase erfolgt auch über Handzeichen.

Spielen per Videokonferenz

Es gibt so einige Spiele, die man aus normalen Gruppenstunden kennt, die sich in Videokonferenzen verlagern lassen, ohne dass die Gruppenkinder weitere technische Sachen brauchen, außer einen Computer mit Kamera und Mikrofon. Hier ein paar Ideen:

  • Stadt-Land-Fluss (jede*r auf einem Zettel bei sich. Zum Punkte vergeben wird der Reihe nach vorgelesen.)
  • Wer bin ich? –  Andersherum. Man kann sich zwar nicht selber einen Zettel an die Stirn kleben. Aber man kann sich ausdenken, wer man ist und die anderen müssen raten – mit Ja und Nein, bei einem Nein rät der/die Nächste weiter.
  • Tabu: Entweder Eine*r Erklärt, alle Raten. Oder man darf sich einen Begriff aussuchen, den man erklärt. Oder alle machen die Augen zu der Mensch mit dem Spiel/den Begriffen hält das Wort in die Kamera und dann wird erklärt.
  • Pantomime: Wie Tabu funktioniert auch Pantomime. Wenn der Begriff gelesen wurde, wird die Karte wieder weg genommen und alle können die Augen auf machen. Hier empfiehlt sich die Funktionen, eine in der Konferenz groß zu schalten, falls das Videokonferenztool das her gibt.
  • Montagsmaler: Gleiches wie Tabu und Pantomime. Zum Zeichnen wird die Kamera auf den Tisch gestellt, sodass man sehen kann, was gemalt wird. Wer das technisch kann, kann natürlich auch ein gemeinsames Whiteboard in der Videokonferenz nutzen.
  • Galgenraten/Hang-man: Die Buchstaben und der Galgen werden entweder auf einem Papier von jemandem, der/die auf dem Kopf schreiben kann, gemalt und die Kamera wird entsprechend auf das Papier gerichtet, oder es wird ein Whiteboard in der Videokonferenz genutzt. Oder jemand teilt seinen Bildschirm und öffnet ein Programm in dem man malen kann (Paint oder Word/PowerPoint)
  • Alle die…: Bei dem Kennenlernspiel werden Sätze gebildet, die mit „Alle die…“ anfangen. Zum Beispiel „Alle die was blaues an haben“ oder „ Alle die gerne Schokolade essen“. Am Anfang halten alle die Kamera zu. Dann wird eine Satz gesagt und alle, auf die der Satz zutrifft, nehmen ihre Hand von der Kamera. Dann darf jede*r einen Satz sagen. (Für die, die das Spiel nicht kennen: in echt würden die Plätze getauscht werden)
  • Ich packe meinen Koffer (Das klassische Spiel oder die Kennenlernspiel Variante mit Namen+Adjektiv/Name+Tier/Name+Bewegung): Man muss sich nur am Anfang auf eine Reihenfolge einigen.
  • Sieben Sachen: Es werden Alltagsgegenstände gesagt und alle müssen die Sachen bei sich suchen. Wer als ersten den Gegenstand in die Kamera hält, bekommt einen Punkt. Bei Dingen wie einem Buch, einer CD/DVD oder einem Kuscheltier, kann wenn alle etwas gefunden haben eine Runde gemacht werden, wo vorgestellt wird, wer was gefunden hat. So lernen alle die Namen der Kuscheltiere und die zuletzt gelesenen Bücher der anderen kennen. Zu den Online-Spielen würde ich gerne noch das Spiel Codenames mit der Internetseite https://horsepaste.com/ ergänzen (tendenziell eher für Pfadis und Rover geeignet)